Raus aus dem familiären Alltagstrubel: Mutter-Kind-Wochen als Stärkung für die ganze Familie
© Sandra Schlager/kfb oö
Informationen zum Einreicher
Katholische Frauenbewegung in OÖ4020 Linz
Frauen sind heutzutage sehr gefordert: neben eigener Erwerbstätigkeit, der täglichen Versorgung der Kinder, der vielfach unsichtbaren Organisation von Alltagsaufgaben, dem Auffangen der emotionalen Befindlichkeiten von kleinen und großen Familienmitgliedern und der oft hauptverantwortlich getragenen Verantwortung für Haushalt und Familie kommt die Zeit für sich selbst häufig zu kurz. Nach wie vor sind es in sehr vielen Familien die Mütter, die den Großteil der Erziehungs- und Sorgearbeit leisten! Unsere Vision ist es, Mütter mit ihren Kindern für eine Woche lang aus dem familiären Alltagstrubel zu holen: Eine Woche lang ohne Versorgungs-Hamsterrad, dafür mit viel Zeit zum Auftanken, Austauschen, in Kontakt mit sich selbst und den Kindern sein, Reflektieren, und Weiterentwickeln. Deshalb setzen wir dieses Angebot speziell für Mütter mit jungen Kindern. Wir eröffnen Begegnungsräume, um gemeinsam über den Familien-, Beziehungs- und Erziehungsalltag ins Gespräch zu kommen. Durch das Teilen von Erfahrungen lernen die Frauen voneinander und erhalten neuen Sichtweisen. Mit den Angeboten für Frauen mit Kindern nimmt die Katholische Frauenbewegung in Oberösterreich Bezug auf Lebensrealitäten und Erfahrungswelten von Frauen in unterschiedlichen Familienformen. Mit unseren Mutter-Kind-Wochen begleiten wir Mütter in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und stärken sie in ihrer Beziehungs- und Erziehungskompetenz. Durch den „Urlaubscharakter“, den die Frauen in den Veranstaltungen mit Vollpension erleben, können sie sich eine Woche lang ganz dem Zusammensein mit den eigenen Kindern, dem Reflektieren eigener Erziehungsmuster und Verhaltensweisen und dem Austausch mit anderen Frauen in ähnlichen Lebenssituationen widmen. In entspannter Atmosphäre, ohne die täglichen Verpflichtungen, gelingt es leichter, die Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen und gut miteinander und mit sich selbst in Kontakt zu sein. Ziel ist es, dass die Frauen gestärkt und neu motiviert von der Mutter-Kind-Woche zurück in die Welt des Familienalltages kehren. Einen wesentlichen Anteil am Auftank-Charakter macht auch die qualitätsvolle Kinderbetreuung aus: nur wenn die Kinder gut betreut und entspannt sind, können sich die Mütter auf die Inhalte der Workshops einlassen, eigene Themen einbringen und sich so der eigenen Weiterentwicklung widmen. In den Workshops am Vormittag bieten wir den Teilnehmerinnen Informationen und Impulse, die zu einer bewussten Auseinandersetzung von Beziehungs- und Erziehungsprozessen führen. Ferner sensibilisieren wir für die Bedürfnisse der Kinder und geben Anregungen die eigenen Werte zu reflektieren und diese authentisch in der Eltern-Kind- Beziehung zu leben. An oberster Stelle steht dabei immer, die Mütter in ihren Stärken zu stärken. Beispiele für Impulse zu Erziehungsthemen sind: Grenzen und Regeln, Rituale und Feste feiern mit Kindern, Kinder in ihrer Entwicklung stärken, Umgang mit Medienkonsum (eigener und der der Kinder), gesunde Ernährung, Bewegung, Miteinander reden, Konflikte lösen, und viele mehr. Eine gute Mischung aus Information, Erfahrungsaustausch, Ausprobieren neuer Wege und Impulsen zur Umsetzung im Alltag ist uns dabei sehr wichtig. Hilfreich zur Orientierung auf den Mutter-Kind-Wochen sind die täglich gleichen Abläufe: Nach dem Frühstück und dem gemeinsamen Tagesbeginn im Morgenlob ist Mama-Workshop und Kinderbetreuungszeit, nach dem Mittagessen an den Nachmittagen ist gemeinsame Zeit, dann Abendessen und Abendlob. Bei diesem Ritual ist es für viele Mamas sehr berührend, von ihren Kindern zu hören, was „heute besonders schön war“ oder wofür sie dankbar sind; gemeinsames Singen, Kniereiter und Fingerspiele gehören ebenso zu diesen Tagesbeginn- und Endzeiten wie Geschichten – oft auch für die Mamas, während die Kinder eine Kindergeschichte hören. Mütter in ihrer Erziehungs- und Beziehungsrolle zu stärken, ihnen eine freudvolle, entspannte Auszeit vom Alltag im Hamsterrad zu ermöglichen damit sie gestärkt in ihre Familien zurückkehren können ist unser großes Anliegen. Als Frauenorganisation bietet die Katholische Frauenbewegung Elternbildungsangebote vor allem mit dem Blick auf die Lebenssituation und Bedürfnisse von Frauen (Mütter, Großmütter, …) an. Seit ihrer Gründung 1947 versteht sich die Katholische Frauenbewegung als Bildungseinrichtung, die auf Lebensnähe und Qualität setzt. Seit 1975 gibt es Mutter-Kind-Wochen: zunächst stand der Erholungsaspekt für Mütter im Fokus, im Lauf der Jahre wurde der Bildungsaspekt immer wichtiger. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist eine gute Mischung aus Erholung, viel Beziehungs- und Kontaktmöglichkeit mit den Kindern, Austauschmöglichkeit mit Müttern in ähnlichen Lebenssituationen und Workshops zu Erziehungs- und Beziehungsthemen mit paralleler Kinderbetreuung. Mit einer über 45-jährigen Erfolgsgeschichte schöpfen wir bei den Mutter-Kind-Wochen aus einem breiten Erfahrungsschatz, zugleich ist uns die Qualitätsentwicklung ein sehr großes Anliegen. Deshalb wurde in den vergangenen Jahren auch die Zeit für interne Weiterbildung und den Austausch der Leiterinnen unserer Mutter-Kind-Wochen mehr als verfünffacht. Seit 2017 führt die Katholische Frauenbewegung in Oberösterreich die MARKE Elternbildung (Mit Achtung und Respekt kompetente Eltern) vom Forum Katholischer Erwachsenenbildung: Wir stärken, unterstützen und begleiten Eltern bei der Umsetzung ihrer vielfältigen Erziehungsaufgaben mit qualitativ hochwertigen Bildungsangeboten. Seit 2008 ist die kfb oö mit dem EB-Qualitätssiegel OÖ zertifiziert. Eine weitere Entwicklung sind die Oma-Enkelkinder-Tage, die wir seit ca. 10 Jahren auch für Großmütter mit ihren Enkelkindern mit demselben Konzept (Workshop, Kinderbetreuung, gemeinsame Zeit) anbieten. Durch die zunehmende Berufstätigkeit beider Elternteile sind Großeltern auch in den Sommerferien sehr stark in die Kinderbetreuung eingebunden – für viele Omas ist es eine willkommene Abwechslung, eine dieser Wochen mit anderen Großmüttern und Kindern sowie in Begleitung einer Referentin zu verbringen. 40 Jahre lang fanden die Mutter-Kind-Wochen im eigenen Bildungs- und Erholungshaus der kfb oö, in Bad Dachsberg bei Prambachkirchen, statt. Seit der Schließung dieses Hauses finden die Wochen an verschiedenen Orten in OÖ statt. Die Mutter-Kind-Wochen finden vorwiegend in den Sommerferien statt, einzelne Veranstaltungen gibt es auch zu Ostern oder im Advent. Zielgruppe sind Mütter mit Kindern im Alter von 0 bis ca. 12 Jahren. Die Zielgruppe sind Frauen aus Oberösterreich unabhängig von ihrer Nationalität und ihrer Konfession. An den Mutter-Kind-Wochen sind viele Menschen beteiligt. Die Referentin ist zugleich Leiterin der Woche. Sie trägt die Hauptverantwortung für die Gruppe, ist Ansprechperson der Kinderbetreuerinnen und auch das Bindeglied zur Unterkunft. Sie leitet die Workshopeinheiten, die Rituale zum gemeinsamen Tagesbeginn und am Abend (Morgen- und Abendlob) und organisiert die Aktivitäten am Nachmittag. Mütter und ihre Kinder von 0 bis ca. 12 Jahre nehmen an den Mutter-Kind-Wochen teil. Die Gruppengröße umfasst üblicherweise zwischen 8 und 12 Mütter mit bis zu 26 Kindern. Die KinderbetreuerInnen sind während der Workshopzeiten der Mütter für die Betreuung der Kinder verantwortlich, bereiten Bastel-, Sing-, Spiel- und Bewegungsimpulse vor und sind auch außerhalb der fixen Kinderbetreuungszeiten unterstützend vor Ort und im Kontakt mit den Müttern und Kindern. Die Anzahl der Kinderbetreuerinnen jeder Mutter-Kind-Woche richtet sind nach einem Betreuungsschlüssel, meist versorgen 3 KinderbetreuerInnen die Kinder. Die GastgeberInnen in den Quartieren sorgen als Ansprechpersonen für Verpflegung, Zimmer und Räumlichkeiten für das leibliche Wohl. Die Organisation der Mutter-Kind-Wochen erfolgt in der Diözesanstelle der Katholischen Frauenbewegung in OÖ: die Pädagogische Referentin ist für die inhaltliche Planung, Ausschreibung und Betreuung sowie Weiterbildung der ReferentInnen verantwortlich, die Kollegin in der Veranstaltungsadministration für die Anfragen der Teilnehmerinnen, Anmeldung und organisatorische Anliegen. Die Finanzierung der Mutter-Kind-Wochen erfolgt vorwiegend über Mitgliedsbeiträge der Katholischen Frauenbewegung, weiters über TeilnehmerInnenbeiträge (diese sind bewusst sehr niedrig gehalten, um auch einkommensschwächeren Frauen die Teilnahme zu ermöglichen) und durch die Förderung vom OÖ Familienreferat. Für Familien mit besonders geringem Einkommen gibt es weiters die Möglichkeit, um Unterstützung beim Sozialreferat des Landes OÖ anzusuchen. Auch Elternbildungsgutscheine können bei den meisten dieser Veranstaltungen eingelöst werden. Die Erfahrungen und Rückmeldungen der Teilnehmerinnen sind durchwegs positive: „günstig und gut organisiert“, „Es ist unglaublich wohltuend, mit gewissen Themen in die Tiefe zu gehen und verschiedene Erfahrungen daraus zu ziehen“, „Danke für die gemeinsame Zeit, den Austausch, den Freiraum, die Erlebnisse und die vielen neuen Erfahrungen“, „Der Austausch zwischen den Müttern war sehr bereichernd“, „eine tolle, interessante, lustige und entspannende Woche aus der ich erholt und gestärkt in den Alltag zurückkehre“ und „ Meine hilfreiche Erkenntnis dieser Woche: ich bin eh nicht so schlecht dabei“ sind nur einige davon. Jede Mutter-Kind-Woche steht unter einem besonderen Titel, z.B. „Ist die Mama in Balance, läuft die Familie rund“ „Hilf mir, es selbst zu tun“ oder „Das Mama-Glück in mir“. Die Impulse in den Workshop-Einheiten orientieren sich an diesen Überthemen, gleichzeitig bleibt immer sehr viel Platz für die gerade aktuellen Themen und Herausforderungen in den Familien. Aus den Erfahrungen und Rückmeldungen der Mütter wählen wir im Anschluss an die Wochen die Themen für die kommenden Veranstaltungen. Der Trend geht dabei in den vergangenen Jahren immer stärker zur Frage, wie es den Müttern möglich ist, die Anforderungen, die die heutige Zeit mit sich bringt, „unter einen Hut zu bringen“. Besonders im vergangenen Jahr, durch die Corona-Pandemie und die noch vielfältigeren Herausforderungen, die es vielfach von den Müttern zu meistern galt und gilt – von homeoffice über homeschooling bis hin zu fehlenden Kontakten – ist diese Frage noch lauter geworden. Umso wertvoller sind die Zeiten, in denen sich Mütter in entspannter Atmosphäre mit Kinderbetreuung über sich selbst und die Kindererziehung und auch darüber, „was die Pandemie mit ihnen bisher gemacht hat“, austauschen können, das haben ganz besonders die Mutter-Kind-Wochen im „Corona-Sommer“ 2020 gezeigt: Trotz körperlicher Distanz entstand sehr viel Beziehung und Kontakt durch den so dringend benötigten Austausch und das Zusammensein mit Gleichgesinnten. Gerade deshalb hoffen wir derzeit sehr, dass auch die Mutter-Kind-Wochen 2021 in bewährter Form stattfinden können, um Müttern mit ihren Kindern eine Auszeit und Stärkung zu ermöglichen und in weitere Folge das Familienklima positiv beeinflussen. https://www.dioezese-linz.at/site/kfb/themenaktionen/frauenkinder
© Sandra Schlager/kfb oö
© Agnes Pernerstorfer
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