MITEINANDER - Soziales Lernen im Theaterspiel
© Susanne Lehner
Informationen zum Einreicher
Verein DISK - Institut für digitale und soziale Kompetenz , www.verein-disk.net4020 Linz
Wie beschrieben, versteht sich das Projekt MITEINANDER Soziales Lernen im Theaterspiel als Angebot für Familien, das heißt für Kinder und deren Eltern, zusätzlich auch für Menschen, die beruflich mit Kindern arbeiten, Pädagoginnen, Erzieherinnen,. Für jede Zielgruppe gibt es passende Angebote und unterschiedliche Ziele.
Angebote
Für die Kinder (Kindergarten und Volksschule)
Es gibt 6 Module zu 6 unterschiedlichen Themen
1. Meinen Platz in der Gruppe finden
2. Mich und andere gut wahrnehmen
3. Umgang mit Gefühlen und Konflikten
4. Aus Mädchen und Jungen werden Frauen und Männer
5. Bunte Vielfalt - multikulturelles Leben miteinander
6. Kreativität entfalten eigene Ideen ins Spiel bringen
Wie beschrieben wird das jeweilige Thema des Moduls mit einer Geschichte eingeführt. Die Methode Jeux Dramatiques, deren Hauptziele die Selbstwahrnehmung und Selbstwertstärkung der Spielenden und deren Teamarbeit ist, arbeitet mit einfachen, altersgemäßen Texten und Körper¬wahrnehmungsübungen. Kein Auswendiglernen von Texten!! Jeux Dramatiques ist daher für Kinder im Kindergarten- und Volksschulalter sehr gut umsetzbar!
Eine Geschichte, einige Tücher und Hüte,.... mehr braucht es nicht, um miteinander zu spielen. Jede und jeder darf selbst Rolle und Verkleidung wählen und einen Ort der Geborgenheit bauen. Gespielt wird nach Text und Phantasie, mit viel Freiraum und klaren Regeln! Jeux Dramatiques stärkt Selbstwert und Teamgeist! Soziales Lernen passiert durch Spiel!
Für die Eltern
1. Einführender Elternabend zu Beginn (Vorstellen des Projektrahmens, der Methode, der Ziele,) Für die Eltern gibt es ein persönliches Kennenlernen der Methode anhand selbst durchgeführter, gemeinsamer Übungen.
2. Sechs Elternbriefe (bezogen auf jedes einzelne Modul vgl. oben erhalten die Eltern nach der Durchführung jedes Mal einen Brief mit folgendem Aufbau
Elternbericht des Projekts MITEINANDER Nummer 1(bis 6) Thema, z.B. bei 3: Umgang mit Gefühlen und Konflikten
Das Buch unserer Wahl (Titel und Autor)
Inhalt (kurze Inhaltsangabe des jeweiligen Buchs)
Unsere Ziele (dem Thema angepasste Zielsetzungen für die Kinder)
Der Ablauf (hier wird beschrieben, wie mit den Kindern gearbeitet wurde)
Angebote und Möglichkeiten für Eltern (hier werden Erziehungsschritte, Übungen, Anregungen genannt, wie die Eltern mit ihrem Kind zum jeweiligen Thema zu Hause weiterarbeiten können)
3. Persönliche Gespräche/Mails mit der Projektleitung während des Projekts zu Fragen, die ihr Kind und/oder das Projekt betreffen
4. Zweiter Elternabend nach Modul 5 oder 6 (Inhalt: einerseits Austausch über die während des Projekts gemachten Erfahrungen, aufgetauchten Fragen, andererseits ein Vortrag zum Thema Starke Eltern Starke Kinder kombiniert mit einem Workshop zu Erziehungsfragen wie Vorbild sein, Grenzen setzen, Umgang mit Konflikten, Selbstwertstärkung bei Kindern)
Für die Pädagoginnen
Workshops bzw. Fortbildungen und themenbezogene Unterlagen
Kennenlernen, Reflexion und Vertiefung der Methoden
Ziele
Angestrebte Projektziele bei den teilnehmenden Kindern
Für Kinder ist das Hauptziel die Vermittlung sozialer Kompetenzen.
Im Vordergrund stehen dabei
die in den Modulen 1 - 6 genannten Ziele
Ich-Stärkung
Selbstwahrnehmung
Achtung von Grenzen und Regeln
Verantwortung übernehmen
Respekt und Teamkompetenz
Gewaltfreie Konfliktlösung
Angestrebte Projektziele bei den teilnehmenden Eltern
Interesse für die Inhalte und Ziele des Projekts
Lesen der Elternbriefe und Gespräche mit den Kindern über das im Projekt Erlebte
Austausch mit anderen Eltern, mit der Projektleitung, mit der Pädagogin zu Projektinhalten aber auch über besondere Entwicklungsschritte, Gruppenvorgänge in dieser Zeit
(Selbst-)Reflexion zu Erziehungsfragen (vgl. Elternabend Starke Eltern Starke Kinder)
Einsatz der in den Elternbriefen genannten weiterführenden Angebote für Eltern
Angestrebte Projektziele bei den teilnehmenden Pädagoginnen
Interesse für die Inhalte und Ziele des Projekts
Austausch mit Eltern und der Projektleitung zu Projektinhalten aber auch über besondere Entwicklungsschritte, Gruppenvorgänge in dieser Zeit
(Selbst-)Reflexion zu Erziehungsfragen wie Vorbildwirkung, Umgang mit Konflikten,
Teilnahme an der Fortbildung und /oder weiterführender Einsatz der im Projekt erlernten und verwendeten Methoden
Finanzierung
Das Projekt MITEINANDER Soziales Lernen im Theaterspiel kann in Oberösterreich nur durchgeführt werden, weil/wenn es über die Schulen bzw. Kindergärten mit Unterstützungen vom Land Oberösterreich und von Kulturkontakt Austria, aber auch von Eltern und Elternvereinen, Banken, Lions Club, Rotariern,.. finanziell unterstützt wird.
Mit diesen finanziellen Unterstützungen konnte MITEINANDER bis dato in Oberösterreich in 44 VS-Klassen und 30Kindergartengruppen durchgeführt werden, darüber hinaus auch in mehreren Klassen und Kindergartengruppen in Deutschland.
Erfahrungen
MITEINANDER ist das Herzstück des sozialen Engagements des Vereins DISK (Institut für digitale und soziale Kompetenz) und verbindet kindliches Spiel mit sozialem Kompetenzerwerb unter Einbindung der ganzen Familie und des familiären Umfelds. Der Rahmen wurde im Wesentlichen von Beginn bis jetzt beibehalten und hat nichts an Aktualität verloren. MITEINANDER wird regelmäßig nachgefragt und das Interesse bei Schulen und Kindergärten besteht nach wie vor.
Einige Beispiele für Aussagen von Teilnehmenden, die einen guten Einblick in das breite Erfahrungsspektrum, das in MITEINANDER vermittelt wird, geben:
Schülerin (2. Klasse): Am besten gefallen hat mir, dass wir die Rollen selbst aussuchen dürfen, und auch die Verkleidungen und dass ich eine Katzenmama gespielt habe!
Schüler (1. Klasse) am Ende eines Moduls, in dem es unter den SS zu einem Streit gekommen war: Mir hat am besten gefallen, dass wir Kinder miteinander heute einen Konflikt gelöst haben!
Dreijähriges Mädchen im Modul 4 auf die Frage, warum sie die dumme Augustine (aus dem Buch von Ottfried Preußler) spielen möchte: na, weil ich eine Frau bin!
Kindergartenkind (4 Jahre) bei der Nachricht, dass an diesem Tag das letzte Modul stattfindet und die Theaterpädagogin nicht mehr kommen wird: Macht nichts. Wir können das alles jetzt eh schon allein!
Mutter: Bis jetzt hat mein Sohn immer mit Spielzeug um sich geworfen, wenn er wütend war. Jetzt geht er in sein Zimmer, macht die Tür zu und schreit genau einmal laut und trommelt auf einen Polster. Dann kommt er entspannt zurück und sein Zorn ist weg. Er sagt, dass er das im Projekt gelernt hat. Das hätte ich mir nie gedacht
Vater: Mir ist extrem bewusst geworden: wenn ich will, dass unser Sohn nicht so jähzornig ist, muss ich ihm selbst ein Vorbild sein und muss ich genauer überlegen, was ich sage oder tue. Weil die machen mir das ja dann nach.
Kindergärtnerin: Ich konnte im Projekt von außen die Kinder beobachten. Da habe ich plötzlich ganz neue Fähigkeiten und Verhaltensweisen bei den einzelnen Kindern entdeckt!
Lehrerin: Ein Bub hat vom ersten bis zum letzten Modul immer eine Schildkröte gespielt. Im Modul 1 ist er gelegen, passiv wie ein Stein, beim 5. Modul war die Schildkröte schon diejenige, die aktiv das Spiel gelenkt hat. Man konnte zusehen, wie er an der Rolle persönlich gewachsen ist!
Theaterpädagogin: Kinder werden durch Jeux Dramatiques selbstbewusster und entwickeln soziale Kompetenzen. Zum einen, weil sie von den anderen Anerkennung kriegen. Zum anderen müssen sie sich ja immer wieder absprechen und koordinieren,... und Konflikte lösen. Denn da ist dann die Hilfe aller gefragt, zum Beispiel: Anna und Tim wollen dasselbe Tuch haben, es wird gefragt: wer hat eine Idee, wie wir das Problem lösen können?... Und die Kinder finden Lösungen! Man muss es ihnen nur zutrauen!
Weitere Vorgehensweise
Es ist geplant, das Projekt MITEINANDER Soziales Lernen im Theaterspiel auf jeden Fall auch in den kommenden Jahren weiter als KEL/KEP(Kinder-Eltern-Lehrer/Pädagogen)-Projekt anzubieten.
In den letzten beiden Jahren konnten darüber hinaus noch zwei Folgeprojekte zu MITEINANDER entwickelt werden:
Das Projekt KlassenKLIMA Konflikte Lösen Interaktiv Mit Allen fokussiert den Umgang mit Konfliktsituationen und arbeitet mit interaktiven Lösungsmodellen nach Augusto Boal. Dieses Projekt wird der Altersstufe der Teilnehmenden angepasst!
Das Projekt Heimat kann überall sein. Vom Weggehen und Ankommen setzt sich mit der aktuellen Situation von Migration und ihrer Konsequenzen auf kindlicher Ebene auseinander. Neben den Jeux Dramatiques und Formen einer interaktiven Konfliktlösung wird hier auch mit kunstpädagogischen und medialen Methoden gearbeitet. Die Ziele in diesem Projekt sind, ähnlich wie bei MITEINANDER, eine Stärkung sozialer Kompetenzen, eine Stärkung des persönlichen Ausdrucks der Teilnehmenden (das zu zeigen, was mir wichtig ist- künstlerisch, bildlich, darstellend), aber - speziell auch für Kinder mit nicht deutscher Muttersprache - eine Sprachförderung und bessere Bewältigung von Alltagssituationen.
Auch in diesen beiden Folgeprojekten wird mit Kindern unter Einbeziehung von Eltern und Pädagoginnen gearbeitet, diskutiert, gespielt. Das, was in MITEINANDER bis jetzt schon gelungen ist, soll hier weitergeführt werden!
© Susanne Lehner
© Susanne Lehner
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