Jugendgruppe im Integrations- und Heilpädagogischen Hort
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Informationen zum Einreicher
Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen4210 Gallneukirchen
Im Integrativen und Heilpädagogischen Hort des Diakoniewerks in Gallneukirchen werden Kinder und Jugendliche am Nachmittag und an schulfreien Tagen betreut. Laut oberösterreichischen Kinderbetreuungsgesetz dürfen hier nur Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren betreut werden. Schülerinnen und Schüler mit Behinderung gehen aber oftmals bis sie 18 Jahre alt sind zur Schule. Würde die Betreuung mit 16 Jahren enden, müssten ihre Eltern diese entsprechend ausgleichen. Um hier Abhilfe für die betroffenen Jugendlichen, aber auch für deren Eltern, zu schaffen, wurde im Hort die Jugendgruppe ins Leben gerufen, wo Schülerinnen und Schüler auch nach ihrem 16. Geburtstag begleitet werden.
Im Hortjahr 2016/17 besuchen acht Jugendliche mit Behinderung, davon zwei Mädchen und sechs Buben, die Jugendgruppe. Bei der Gruppenzusammensetzung steht der jeweilige Entwicklungsstand und damit die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Jugendlichen im Vordergrund. Die Mitarbeitenden der Jugendgruppe arbeiten sehr fähigkeitenorientiert. Es wird darauf geachtet welche Stärken und Interessen bei den Jugendlichen vorhanden sind und dies ist Basis für die gesetzten Bildungsangebote.
Einer der Arbeitsschwerpunkte ist dabei die Berufsorientierung. Die Jugendgruppe ist gut vernetzt mit den Werkstätten des Diakoniewerks. Dadurch können auch die Eltern bei der Suche nach der passenden Werkstätte unterstützt und beraten werden. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist das Training von lebenspraktischen Fertigkeiten. Die Jugendlichen sollen so selbstständig wie möglich ihren Alltag bewältigen können. Durch die unterschiedlichen Bedürfnisse der betreuten Jugendlichen reicht dabei das Spektrum von sich selbst einen Bissen zum Mund führen können bis sich selbst eine Mahlzeit zubereiten zu können.
Für die Jugendlichen ist es sehr bereichernd und motivierend in einem Umfeld mit Gleichgesinnten zu sein. Unserer Erfahrung nach werden die Entwicklungsunterschiede zu Gleichaltrigen mit dem Heranwachsen immer gravierender und führen dann oftmals zu Frustration bei den Jugendlichen. In einer homogenen Gruppe blühen die Teenager auf da sie wieder Freunde finden, die ähnliche Interessen haben. Die Jugendlichen spornen sich gegenseitig an, ihre Fähigkeiten auszutesten und zu erweitern. Sie unterstützen sich gegenseitig, je nach Begabungen und Talenten, und lernen dadurch voneinander.
Aus Sicht der Eltern ist die Jugendgruppe sehr wertvoll und entlastend. Wenn die Jugendlichen 16 Jahre alt werden, wurde oftmals schon ein erster Ablösungsprozess durchlebt und viele Eltern (vor allem Mütter) haben wieder zu arbeiten begonnen. Würde es die Sonderbetreuungsform der Jugendgruppe nicht geben, so müssten sie wieder selbst die Betreuung am Nachmittag übernehmen, was einen Rückschritt für beide Seiten bedeuten würde.
Finanziert wird die Jugendgruppe durch Elternbeiträge, die analog zu den unter 16-Jährigen eingehoben werden und aus dem Pflegegeld und den Anwesenheitstagen berechnet werden (OÖ Elternbeitragsverordnung). Weiters finanziert die Direktion Bildung und Gesellschaft der OÖ Landesregierung die Jugendgruppe.
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